Arbeitstagung Krisenmanagement Stromausfall
Am 12. Oktober 2019 trafen sich die Katastrophenschutzbeauftragten der DRK-Kreisverbände sowie die Mitglieder des Planungsstabes im DRK-Landesverbandes Saarland zu einer Arbeitstagung.
Nach der Begrüßung durch die Landes-K-Beauftragten Hubert Becker und Günther Batschak erfolgte ein Initialvortrag von Herrn Uwe Wagner. Uwe Wagner ist unter anderem Kreisbrandinspekteur des Saarpfalz-Kreises und seit langer Zeit mit dem Thema Stromausfall und dessen Auswirkungen befasst. Stromausfall, auch längerfristig andauernd, ist in unserer hochtechnisierten Zeit kein utopisches Gedankenspiel. Nicht erst seit dem Schneechaos 2006 im Norden Deutschlands mit zerstörter Infrastruktur oder dem europaweiten Stromausfall wg. einer dysregulierten Stromtrassensperre über der Ems, zur Passage eines Kreuzfahrtschiffes, wissen wir, dass sehr schnell mit massiven und ggf. lang andauernden Auswirkungen zu rechnen ist. Davon betroffen sind dann nicht nur die Bevölkerung sondern auch die kritischen Infrastrukturen wie Hilfsdienste, Krankenhäuser, Lebensmitteläger, etc. Sehr anschaulich zeigte Uwe Wagner auf, welche Maßnahmen im Saarpfalz-Kreis mittlerweile seitens der unteren Katastrophenschutzbehörde getroffen wurden. Fazit ist, auch wenn schon manches angegangen wurde, sowohl die politischen Ebenen als auch die ausführenden Organe haben noch etliche Herausforderungen zu bewältigen.
Im Anschluss wurden die Anwesenden in zwei Arbeitsgruppen aufgeteilt. Im Rahmen eines Planspiels wurde von einem großflächigen Stromausfall mit unbestimmter Dauer ausgegangen. Mehrere ländliche Gemeinden als auch urbane Siedlungen waren davon betroffen. Eine Aufgabe war die primäre Unterbringung und Versorgung von 5000 Menschen, davon 500 Menschen ohne Unterkunft und Versorgung. Vom Baby bis zum Greis, die nicht in festen Notunterkünften unterkamen, stellten eine enorme Herausforderung dar. Ohne jegliche Infrastruktur mussten „auf der grünen Wiese“ entsprechende Versorgungsstrukturen aufgebaut werden. Aber auch die Identifizierung und Versorgung von gesundheitlich beeinträchtigten Menschen und Dauerpatienten in Privatwohnungen (Heimdialyse oder Heimbeatmung) waren große Herausforderungen. Nicht zu vergessen war, dass auch der Erhalt bzw. Aufbau der eigenen Infrastruktur mit in die Waagschale fiel.
Am Nachmittag wurden die Ergebnisse der beiden Arbeitsgruppen präsentiert und die erlangten wichtigen Erkenntnisse dokumentiert. Dass wir als Rotes Kreuz im Saarland schon gut aufgestellt sind war eine Erkenntnis, es wurden aber auch Aufgaben und Maßnahmen herauskristallisiert die noch optimiert und aufgearbeitet werden müssen.