Größte Evakuierungsaktion des Saarlandes in der Neunkircher Innenstadt
Wegen der Entschärfung der in der Neunkircher Innenstadt bei Baumaßnahmen freigelegten amerikanischen Fliegerbombe aus dem zweiten Weltkrieg, mussten am Sonntag, dem 18. Februar 2018, im Umkreis von 300 Metern ca. 2.500 Menschen evakuiert werden.
Damit war dies die größte Evakuierung im Saarland seit Ende des Weltkrieges. Inmitten des Sperrgebietes befinden sich zwei Seniorenheime die vom DRK evakuiert werden mussten. Nicht alle Bewohner waren gut zu Fuß und mussten teils in Rollstühlen und auch liegend transportiert werden. Neben dem Transport war auch die medizinische Versorgung und Betreuung der Evakuierten an drei Sammelstellen seitens des DRK sicherzustellen.
Früh morgens um 5.30 Uhr trafen annähernd 170 Helferinnen und Helfer der einzelnen DRK-Ortsvereine sowie des Behindertenfahrdienstes des Kreisverbandes Neunkirchen mit entsprechenden Einsatzfahrzeugen zur Registrierung im Rotkreuzheim des DRK Ortsvereins Neunkirchen ein.
Bei -5°C Außentemperatur, Eisesglätte und über zugefrorene Straßen ging es für die Einsatzfahrzeuge danach zur Herstellung der Fahrbereitschaft auf den „Bachplatz“. Gleichzeitig übernahmen der Sanitätsdienst und die Betreuungsgruppen ihre Betreuungsstellen.
Bis zur geplanten Bombenentschärfung um 11.00 Uhr hatten es unsere Einsatzkräfte, trotz manch schwieriger Transportbedingungen geschafft, 101 Heimbewohner, davon 21 liegend, 32 Rollstuhlfahrer, 23 Gehbehinderte und 25 begrenzt Gehfähige in andere Heime, den Sammelort bzw. in ein Krankenhaus zu verbringen. Außerdem wurden im Auftrag der Stadt Neunkirchen 23 Personen, davon drei Rollstuhlfahrer, acht Gehbehinderte und zwei liegend, an bzw. in ihren Wohnungen in der Innenstadt abgeholt.
Bereits um 11.15 Uhr konnte der Kampfmittelräumdienst schließlich die Entschärfung der Bombe melden. Somit konnte frühzeitig die Rückführung aller Bewohnerinnen und Bewohner des evakuierten Bereichs starten.
Dies bedeutete, dass die Abholaktion erneut in umgekehrter Richtung gestartet werden musste und bis ca. 15.30 Uhr abgeschlossen werden konnte. Das DRK zeigte einmal mehr, dass es mit seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und mehr als 34 Fahrzeugen solche Einsatzaufgaben gut bewältigen kann. Ein herzliches Dankeschön gilt allen Einsatzkräften, für die es selbstverständlich war, an einem Sonntag von früh morgens bis in den Nachmittag hinein diese besondere Einsatzsituation zu bewältigen.