Zum Tag des Flüchtlings: Veranstaltung zur Seenotrettung im Mittelmeer
Zum Tag des Flüchtlings lädt die Liga der Freien Wohlfahrtspflege Saar am 26. September um 18 Uhr in den Rathausfestsaal in Saarbrücken ein.
Die Veranstaltung steht unter dem Motto „Wer kommt nach Europa –und wie? Zur aktuellen Lage in Nordafrika, dem Mittelmeer und Italien“. Dabei wird beleuchtet, wie die aktuelle Lage in den Aufnahmeländern in Nordafrika, im Mittelmeer und in Italien ist und welche Lösungsvorschläge in Frage kommen. Dazu berichtet Jonas Müller, der die Sea Watch Mission 2017 und die Mission 2019 mit Carola Rakete begleitet hat, in Wort und Bild. Im Anschluss wird die Liga mit Vertreterinnen und Vertretern der Fraktionen des Saarbrücker Stadtrates diskutieren und die Rolle einer Kommune betrachten - auch mit Blick auf die Initiative der Stadt Saarbrücken „Seenotrettung – sicherer Hafen“. Diese Initiative wird von der LIGA der Freien
Wohlfahrtspflege Saar begrüßt und unterstützt.
Die Veranstaltung will auf die Situation im Mittelmeer aufmerksam machen: Rettungsboote mit Hunderten von Flüchtlingen an Bord, unmenschliche Situation in den Aufnahmelagern in Libyen - trotzdem nehmen Flüchtlinge den Weg nach Europa auf sich, weil sie die Hoffnung auf ein besseres Leben antreibt. Das Mittelmeer gehört zu den gefährlichsten Fluchtrouten für Menschen, die nach Europa kommen wollen. Beim Versuch, es zu überqueren, kamen 2019 bereits nach IOM-Angaben mehr als 680 Menschen ums Leben. Mehr als 3700 wurden aufgegriffen und teils in Internierungslager in Libyen gebracht worden. In den Lagern herrschen menschenunwürdige Bedingungen, Inhaftierte berichten von Folterungen und Vergewaltigungen.
Europa steht daher in der Verantwortung, diesen Menschen zu helfen, die durch Krieg, Verfolgung und andere Notlagen ihre Heimat verlassen und in Europa Zuflucht suchen. Bisher sind nur einige wenige Mitgliedsstaaten – darunter Deutschland und Frankreich – bereit, eine größere Anzahl an Asylsuchenden aufzunehmen. Es fehlt eine gemeinsame Übereinkunft, wie mit ankommenden Asylsuchenden umgegangen werden soll. Auch Kommunen können in der Flüchtlings- und Asylpolitik der EU eine wichtige Rolle spielen.